La discussion (1928-39)

 


Viele Skizzen und Studien Wehrlins beschäftigen sich mit Café- Bistro- und Theaterszenen, in denen jeweils kleinere oder grössere Menschengruppen im Zentrum stehen.



Terrasse de café: Skizze ca.1934

Les buveurs: Radierung mit Tusche überarbeitet ca.1925

Terrasse de café: Skizze ca.1934

La loge: Skizze ca.1934



Frühere Skizzen - es sind auch kleine Ölskizzen (siehe unten) darunter- stellen eine grössere Diskussionsrunde mit fünf oder sechs Zuhörern und einem gestikulienden Wortführer am Bildrande dar.







Der links sitzende Wortführer dominiert zwar schon das Geschehen, ist allerdings kompositorisch noch nicht so ins Zentrum gerückt wie in späteren Entwürfen. In der Farbgebung sind allerdings schon Entscheidungen gefallen: bis in die Mitte herrscht ein matter Gelbton vor, die rechte Seite ist in absorbierendes Dunkelbraun gehüllt. Diese Fareben wird Wehrlin bei einer späteren Gouache ebenso beibehalten wie in der grossen Ölfassung.


Tusche auf Papier

Oel auf Leinwand


Eine spätere Zeichnung in Tusche und Kohle zeigt die ganze Szene bereits so, wie wie sie später im bekannten Ölbild 1 und in der Schlussfassung der Radierung2 aufscheint: der gestikulierende Mann mit dem weit geöffneten, schreienden Mund und der grossen, geöffneten Hand dominiert mehr als die linke Hälfte des Formats; die Hand, links von einer Linie, rechts von einer schwarzen Fläche umrandet, bildet den Mittelpunkt der Komposition.





Eine nächste Tuschezeichnung zeigt den Kopf des Mannes stärker zum Betrachter hin gewendet. Etliche vorbereitende Skizzen befassen sich vorwiegend mit der zentrale Figur des Diskutierenden und der Stellung der Hand und ihrer Position in der Komposition.







Die Radierung nun bezieht ihre grosse Expressivität nicht aus der Linie, sondern fast ausschliesslich aus dem ganz bewussten Einsatz der Aquatinta, die starke Schwarz-weiss-Kontraste erlaubt, die Wehrlin ausgenützt hat. Wie bei den voraus gehenden Zeichnungen schreiende auch hier ein Rahmen um die Szene, der allerdings durch die mächtigen schwarzen Kornwerte fast ausgeblendet wird: wichtig sind von der ganzen ursprünglichen Szenerie nur noch der Diskutierende und dessen Hand im Bildzentrum; daneben kommen nur noch ein Zuhörerkopf ins Licht, dahinter ein weiterer grauer.

La discussion: Aquatinta ca.1938


In ihrer expressiven Reduktion weist die Radierung, von der es keine weiteren Zustände gibt, auf eine gleichzeitige Gouacheskizze auf schwarzem Papier hin, die als Pendant zum grossen Ölbild gelten darf.


Skizze auf schwarzem Papier

La discussion: Oel auf Leinwand angefangen in 1928 beendet in 1939




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