Le couple I (ca.1927)

 

 

Das Paar, le couple, als bildnerisches Tema hat Wehrlin Ende der Zwanziger Jahre intensiv beschäftigt. Immer wieder ist er zeichnenderweise, in der Radierung oder im Ölbild darauf zurückgekommen. Dabei schälen sich zwie Formate heraus, die er beide auch als Radierung gestaltet hat. Eine erste, noch recht flüchtige Tintenskizze zeigt von vorne zwei Porträts, die noch keine Einheit als Paar bilden; das Selbstporträt etwas grösser als jenes von Germaine, leicht laviert und flüchtig hingeworfen.


 


 


Verschiedene Überarbeitungen der bereits gedruckten ersten Fassung zeigen, wie Wehrlin die Abzüge mit Tusche und Gouache erst überarbeitet hat, um schliesslich auf der Platte mit der Kaltnadel und Aquatinta den gewünschten Effekt zu erreichen.

 





Die erste Fassung der Kaltnadelradierung hat Wehrlin mit hell- bis dunkelgrauer Gouache retuschiert und dabei den Koppf der Fraustärker betont und grösser gemacht, das Gesicht des Mannes wirkt durch den Schatten markant halbiert und plastischer. Diese Änderungen sind beim nächsten Plattenzustand mit kräftiger Kaltnadel und dosierter Aquatinta umgesetzt In der endgültigen Druckfassung erscheint nun der Hintergrund ganz schwarz, so dass das Paar aus dem Dunkel aufzutauchen scheint; der Grauton im Gesicht der weiblichen Figur ist retuschiert und zurückgenommen, jenes ihres männlichen Gegenspielers bis auf den Schatten ganz weiss, was das Zusammenspiel von Licht und Schatten noch verstärkt.




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