La Fiancée (vernis mou ca.1934)


Bereits die erste Bleistiftzeichnung zeigt die für die ganze Suite typische S-Bewegung sowie die elegante Schwungbewegung der rechten Hand zum Hals, deren Zeigefinger mit einer Kette spielt. Die Beinstellung ist noch nicht frontal, jedoch deutlich sind Stand- und Spielbein, die Hüfte eigenartig ausgedreht und damit der Unterkörper nach vorne gebeugt. Dazu im Kontrastsind Oberkörper und Gesicht frontal dem Betrachter zugekehrt. Der überlange linke Arm lehnt den Körper entlang weit über die Hüfte hinunter.






Weitere Zeichnungen in Tusche und Kohle zeigen einen die klare Linie suchenden Zeicherngestus mit Korrekturen an Oberkörper, Busen, Unterleib, Scham und Oberschenkel. Eine Suite von Sechs Zeichnungen auf sehr feinem Papier dienen zur Vorbereitung der Radierung. Anfänglich ausgearbeitete Torsi, ohne individuell gestalteten Kopf, werden die Zeichnungen immer ausgeprägter und reduzierter und dienen der Vorbereitung der Radierung. Eine ausgearbeitete Zeichnung in weichem Bleistift stellt bereits eine Vorstufe der späteren Radierung dar; Unterkörper, Bauch sowie Gesicht der Frau sind schraffiert, was der Figur Gewicht verleiht. Zusätzlich ist ein streifenförmiger Vorhang der rechten Körperseite unterlegt, was der Zeichnung mehr Räumlichkeit verleiht.
















Eine folgende Federskizze in Sepia zeigt bereits seitenverkehrt die Figur so, wie sie die Radierung aufnehmen wird.
Der erste Handabzug der Radierung in Vernis mou-Technik ist auffällig nach rechts gerückt, was zusammen mit dem gewählten länglichen Format der Radierplatte die auffällige S-Kompositon noch zusätzlich betont.










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